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Tödliche Macht:
Aus Wikipedia:
Nach dem ´Ersten Weltkrieg` ist mit der ´Weimarer Republik` die erste parlamentarische Demokratie in Deutschland entstanden.
Diese Demokratie musste die Kriegsfolgen bewältigen, eine Hyperinflation sowie zahlreiche Umsturzversuche verkraften! In Folge der Weltwirtschaftskrise, 1929 und der Erstarkung des Nationalsozialismus erstarb die junge Demokratie!
< Alexander Stahlberg,
Student und Adjutant des von Papen, dem Stellvertretenden Reichskanzler .
Sein Buch: „DIE VERDAMMTE PFLICHT“, eine zeitgenössische Arbeit
(Siehe auch Kapitel: Zeitzeuge)
Die Zitate aus diesem Buch sind überschreiben mit: Stahlberg.
Texte in Rot, sind unhaltbar und negativ zu verstehen!
Texte in Blau, sind als besonders sachlich und mit Hintergrund zu sehen!
Stahlberg, Seite 40:
Am 5. März 1933 war Reichstagswahl. Ein Trommelfeuer von Propaganda und Versprechungen wie nie zuvor, war auf die Deutschen niedergegangen.
Die Wahl am 5. März 1933 ergab, noch korrekt ausgezählt:
Mandate Prozent der
Stimmen
Nationalsozialisten (NSDAP) 288 43,9
Deutschnationale (DNVP) 52 8,0
Zentrum 73 11,2
Sozialdemokraten (SDP) 120 18,3
Kommunisten (KPD) 81 12,3
übrige Parteien 33 6,3
647 100,0
Stahlberg, Seite 40
NSDAP und DNVP hatten somit 340 Mandate zusammen und damit 51.9 Prozent, also die absolute Mehrheit. Nach demokratischen Spielregeln hatten die Konservativen, für die sich auch der nunmehrige Vizekanzler von Papen (Zentrumspartei) einsetzte, wohl eine starke Position.
Die gewählte nationalsozialistische Regierung wollte mehr. Sie wandten dazu einen üblen Trick an. Den Deutschen Wählern hatten Sie einen Stimmzettel vorgelegt, auf dem die KPD, obwohl am 28. Februar 1933 verboten wegen des Reichstagsbrandes, sich scheinbar noch zur Wahl stellte. Jetzt aber nach der Wahl, erklärte diese Regierung die kommunistischen Stimmen für „ungültig“. Ohne die 81 Abgeordneten der Kommunisten bestand der neue Reichstag aus 566 Abgeordneten, so dass die NSDAP, ohne Koalitionspartner über die Mehrheit im Parlament verfügte! - Ein Staatsstreich!
Anmerkung:
Wo waren die demokratischen Kräfte, wo war die Presse? (Siehe dazu nächste Seite; Stahlberg, Seite 47)
Stahlberg, Seite 36:
Seit dem 30 Januar 1933 führte Papen die Dienstbezeichnung „Der Stellvertreter des Reichskanzlers und Reichskommissars in Preußen“. Sein Dienstsitz als Reichskommissar befand sich im preußischen Staatsministerium. … Papen bat mich aber, ihm auch weiterhin zur Verfügung zu stehen. Im mindesten bestand meine Aufgabe darin, ihn bei öffentlichen Anlässen zu begleiten und für Sonderaufgaben bereit zu sein.
Stahlberg, Seite 41:
März 1933. Als die Wahlergebnisse am Morgen nach der Wahl bekannt wurden, befand ich mich in der Universität. Wie üblich traf man sich in der Mittagspause zum „Steh-Ce" im Vorgarten der Straße Unter den Linden, als plötzlich, wie von unsichtbarer Hand gelenkt, an den Fahnenmasten der öffentlichen Gebäude ringsum Hakenkreuzflaggen gehisst wurden. Augenblicklich entstand unter den Hunderten von Studenten eine Erregung. Die Nazis brachen in Heil-Rufe aus, demokratisch und konservativ organisierte Studenten ließen ein gellendes Pfeifkonzert ertönen. …
Im Vorhof stieß ich auf den mir gut bekannten Kommilitonen Ernst Wolf Momsen. Er zeigte sich meinen Überlegungen um eine nasenlänge voraus. Er wusste schon, dass die Nazis ihre SA aufgeboten hatten, die Hakenkreuzfahne zu einer ausgegebenen Uhrzeit handstreichartig auf allen öffentlichen Gebäuden zu hissen, nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland. Der Wahlsieg sollte zelebriert und die Hakenkreuzflagge zum neuen Statussymbol erhoben werden. ... Mommsen hatte bereits unter seinem Arm eine zusammengerollte schwarz-weiß-rote Flagge. mit laut schallender Stimme rief er die ihn umstehenden Studenten auf, mit ihm zum Brandenburger Tor zu laufen, um seine Fahne am Siegesstab der Quadriga auf dem Tor zu hissen. Die Bedeutung des Brandenburger Tores könne über die Frage entscheiden, welches die neue Nationalflagge Deutschlands sein werde. „Wessen Fahne zuerst auf dem Tor weht, der hat gewonnen!“ rief er.
Stahlberg, Seite 42
Selbstverständlich wollte ich mitmachen. Also los! Fünfzig oder hundert schienen es zu sein, die mitkommen wollten. Doch als wir das eiserne Tor zur Straße Unter den Linden passiert hatten, waren es doch nicht mehr als allenfalls zwanzig, die zum 1000-Meter-Lauf starteten.
Beim Denkmal Friedrich des Großen schwenkten wir hinüber zur Mittelpromenade. als wir die Kreuzung Friedrichstraße hinter uns hatten, erschien das Brandenburger Tor vor uns. …. jetzt lief ich vor Momsen über den Pariser Platz schräg links zu dem nach Süden liegenden Säulenanbau. Dort drinnen sei das Wachlokal der Polizei und von hier aus gebe es eine Treppe nach oben!
Meine Körperlänge von 191 Zentimeter bewährte sich. Ich erkannte, dass Polizei und SA einander gegenüberstanden. Die Polizei weigerte sich, die Schlüssel her zu geben. Doch dann flankten drei SA-Männer über die Barriere. Sie hatten den Schlüssel-Schrank rechts bei der Treppe gesehen. Schon landeten sämtliche Schlüssel in einer SA-Mütze, die Polizisten resignierten!
Als das letzte braune Hemd verschwunden war, war der Weg für uns „Zivilisten“ frei. Als Momsen und ich oben waren …warteten wir ab, bis sich die „Sieger“ an uns vorbei nach unten verzogen hatten. Dann krochen wir, ich bin nicht schwindelfrei, hin zur Quadriga und befestigten die schwarz-weiß-rote Flagge an den beiden kupfernen Wagenrädern.
Stahlberg, Seite 43:
1933. Noch waren keine sechs Wochen verstrichen, als Hitler bei seiner Ernennung zum Reichskanzler dem Reichspräsidenten versprochen hatte, die Zusammensetzung der neuen Regierung nicht zu verändern!
Doch jetzt gelang es ihm bereits, Hindenburg davon zu überzeugen, dass man unbedingt einen „Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda“ benötige. Somit saß nun der Berliner Gauleiter der NSDAP, Joseph Goebbels mit am Kabinettstisch.
Stahlberg, Seite 47:
…, die Mehrheit der Deutschen war in diesen Tagen dabei, „mit fliegenden Fahnen“ zu Hitler überzulaufen!
Wikipedia: (gefunden unter dem Datum vom 30. Juni 1934)
Anlässlich einer Führertagung der SA ließ Adolf Hitler am 30. Juni 1934 die gesamte SA-Führung durch SS-Einheiten liquidieren.
Stahlberg, Seite 58:
Der 30. Juni 1934...Dieses Datum hat in der Geschichte des Nationalsozialismus große Bedeutung, denn an diesem Tag, einem Sonntag, beseitigte die nationalsozialistische Führung in einer Mordaktion politische Gegner aus den eigenen Reihen und auch Außenstehende. ... Ich ahnte auch nicht, wie leicht dieser Tag für mich selbst hätte ein Schicksalstag werden können - So Alexander Stahlberg.
Stahlberg, Seite 59:
In Sonderausgaben hatten die gleichgeschalteten Tageszeitungen gemeldet: “der Führer habe in letzter Stunde eingegriffen und Deutschland vor einem Umsturz gerettet“.
Als meine Mutter mir erzählte, was sie in den letzten Tagen erfahren hatte, traute ich meinen Ohren nicht. Die „Leibstandarte Adolf Hitler“ der SS hatte so etwas wie eine vollziehende Gewalt übernommen. … im Stadtteil Lichterfelde hatten in der ehemaligen Kaserne der preußischen Kadettenanstalt, in der jetzt die SS-Leibstandarte kaserniert war, drei Tage lang die Salven der Erschießungskommandos gekracht.
Mit Schaudern hatten es die Anwohner gehört. Mutter hatte zwei Damen, die dort wohnten, zum Tee bei sich gehabt.
Aus Wikipedia:
Führer- Erlass, (Adolf Hitler) über die Führung der Wehrmacht vom 4. Februar 1938: „Die Befehlsgewalt über die gesamte Wehrmacht übe ich von jetzt an unmittelbar persönlich aus.“
Anmerkung:
Mit der Übernahme des Oberkommandos der Wehrmacht im Jahr 1938, verkörperte Adolf Hitler die zwei führenden Staatsgewalten Deutschlands in einer Person!
Auch der Fahneneid musste auf die Person des Adolf Hitler geleistet werden. Diesen Eid haben alle Soldaten ab 1938 geleistet!
Das war der Zeitpunkt der absoluten totalitären Machtergreifung des Adolf Hitler mit seiner NSDAP! Damit einer wahrhaft -Tödlichen Macht!
An deren Seite stand ein Großteil der deutschen Bevölkerung sowie der Behörden, Dienststellen und Institutionen!
Wobei diese „Seuche“ schon vor 1938 um sich gegriffen hatte.
Die schwache Weimarer Republik hatte den Boden bereitet. Auch wenn ein „Staatsstreich“ den Nazis die Absolute Mehrheit (Macht) bescherte, so waren es doch die Deutschen die 1933 den „Bock zum Gärtner“ machten!
So ist es aus dieser Historie heraus, unangebracht und unsachlich, als Deutscher sich ein moralisches Mäntelchen umzuhängen, nach Jahrzehnten kräftig auf einen Einzelnen (Rommel) reinzuhauen. Wie dies einige Historiker tun!
Dadurch wird die Verantwortung des deutschen Volkes nicht gemildert!
Aber es wird die Grabesruhe eines Berufssoldaten, von Adolf Hitler zum heimtückischen Töten befohlen, gestört.
Die Angriffe und unhaltbaren Belastungen gegen den GFM Erwin Rommel stellen ein Missachten und Entwerten von Folgendem dar:
- Beschluss des Deutschen Bundestages vom 2.07.2020 – Drucksache 19/20152!
- Der Ermittlungen des Institutes für Zeitgeschichte München-Berlin. (Heft 3, Jahrgang 61,
ISSN Nr. 0042 5702 B 2176.) (Siehe bei Kurzfassung)
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Angriffe, Fehlinterpretationen und Beschmutzungen auf den Berufssoldaten Erwin Rommel werden mit folgenden Websites widerlegt und ausgeräumt:
www.rommel-gedenken.2021.de, und www.rommel-widerstand-aktiv.de, bisher:www.honor-before-money.de(Beide Web-Sites orientieren sich an den Ausarbeitungen und Veröffentlichungen dieses vorgenannten Institutes.)
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Eine ebenso neutrale Sicht auf das Leben von GFM Rommel findet sich in der NEWSLETTER VERTEIDIGUNG, Nr. 44 vom 9. November 2021 und in WIKIPEDIA.
Nachdenkliches:
Ohne den Widerständlern des Dritten Reiches das Ansehen und die Achtung auch nur anzutasten, drängt sich bei objektiver Betrachtung der Geschichte die Frage auf, ob das Ausharren Rommels und sein massives Eingreifen in das kriegerische Geschehen, mit seinen Befehlsverweigerungen, das Bessere und Wirkungsvollere war!? Dagegen hatte keine der widerständischen Aktionen oder Attentate einen Erfolg.
In einem sind sich die Attentäter und Erwin Rommel gleich. Sie alle fanden den Tod durch das NS-System!
Das NS-System war zu mächtig und in diesem Deutschland verhaftet.
Der Rechts- und Staatswissenschaftler, Dr. h. c. Manfred Rommel meinte in seinem Buch, „Trotz allem heiter“: „Umso mehr verdienen diejenigen Respekt, die sich gegen Hitler aufzulehnen versucht haben, besonders und gerade dann, wenn ihr Unternehmen eigentlich völlig aussichtlos und eher ein moralischer Aufschrei war“!
Rückschluss:
Es ist deswegen auch nicht zu verstehen, wenn heute über den selbstverständlichen Respekt hinaus, jede geschichtliche Person des Dritten Reiches, so auch Rommel, darauf abgetastet und beurteilt wird, ob und wieweit er widerständisch gehandelt habe. Immer in der Ausrichtung, ob er durch Schriften, Bomben oder sonstige Mordpläne, sich gegen den Despoten gezeigt hatte. Dabei wird im täglichern Leben, auf die Seite geschoben und die Charaktersträrke und Qualität übersehen, welche dem eigen ist, der in seinem Beruf sein Gewissen über Befehle und das linientreue Folgen stellte!
Die Stellen im Text, welche sich mit den Befehlsverweigerungen von Generalfeldmarschall Erwin Rommel befassen, sind mit folgendem Stempel gekennzeichnet.
(Siehe die folgenden Kapitel!)
Im Gesamtzusammenhang gesehen, drängt sich die Frage auf, wie können solche Schmierereien entstehen?
Die Stadtverwaltung Heidenheim, hatte von den Stiftern des Rommel-Denkmals die Obhut übertragen bekommen?
Wenn jedoch von der Stelle selbst das Denkmal angegriffen wird, dann muss man sich nicht wundern!